E weng schaffe goh – Entscheidungsphase (3)

Nooch em erschte Mol Probeschaffe (zweimol hämmer üsgmacht) bin ich gli in de negscht Elektronikmarkt, obwohl ich diä Läde gar nit liide kann, un hab mer e kabellosi Taschtatur un Müs kauft. Beides ergonomisch gformt.

Mit de Müs un de Taschtatur in de Handtasche bin ich also zum zweite Probeschaffe gange. Erscht hän si e weng komisch glöegt, wu ich mi Müs un d Taschtatur üspackt hab. Aber ich hab ene erklärt, dass ich des ergonomisch Zigs brüch, wägem Rheuma, wu mer im Alter het. Des hän si verstande. Also Rheuma hab ich keins, aber s kennt jo sii.

Wu ich alles aagschlosse gha hab, hab ich mer mol d Aktelage uf em Computer aaglöegt. S glich Kuddelmuddel wiä in de Papierordner. Ich hab kei System erkenne kenne. S het halt eifach keins gäh. Jeder hets andersch gmacht. Oh je, hab ich denkt. Do gits e Hüffe ufzrüme.

Nooch zwei Stunde Dateie hin un herschiäbe, bin i ganz kompfüs wore. Ich hab e Paus brücht un d Kaffeemaschine gsöecht. S het eini gäh, nit grad de letschte Schrei, aber s het s döe.

Ich hab höflig gfrogt, ob ebber ander au e Tasse will un gli gsait, dass ich s Kaffeekoche fir alli nit zöe minene Ufgabe zelle wott. Des wär nit netig gsi, wil fascht alli Tee trinke. S Alnatura-Sortiment eimol ruf un rab: Momente der Entspannung, Sonnenschein-Tee, Frauenzauber-Tee. Was es alle git!

Nooch em Kaffee isch s wider gange. De E-Mail-Verkehr hab ich eweng ufgrümt kriägt, eifach e baar Ordner aaglait un d Poscht niigschobe, so wiä s mich richtig dunkt het. Deno het s glangt un ich bin gange.

Si wänn mer noch vor em Wucheend Bscheid gää, ob si meine, dass des mit uns basse kennt. Si hän mich gar nit gfrogt, ob ich au villicht Bscheid gäh wott, ob s mir basse dät.

Dodriber hab ich noochdenke miäße un bin mol wider spaziere gange un de Photoapparat hab ich jo in letschter Zit fascht immer debi.

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Wiä s dezöe kumme isch, dass ich wider eweng schaffe goh wott, säll kenne ner im erschte un zweite Teil noochläse. E weng schaffe goh – üs Langewil (1) E weng schaffe goh – löege mer mol (2)

Adjee mitenand
sait s Rénate

Ökologisch korrekt unterwägs

Als richtigi Friburger isch mer bi jedem Wetter mit em Fahrrad unterwägs. Aber bi Iis un Schnee derf mer sich au emol e Regiokarte hole. Des hän mir au gmacht un sin am Sunntig wiä vili, vili anderi mit em Zug in de Schwarzwald gfahre.

E gmischts Völkli isch im Zug ghockt. Vor uns, also vor minem Mann un hinter mir, je nochdem wierum, dass mers siht, isch e elteri Frau ghockt, wu Bekannti troffe het, däne si vil z verzelle gha het. Ich bin mer zimlig sicher, dass es e pensionierti Lehreri gsi isch, wil si lüt un ditlig gschwätzt het. Des isch si vu der Schöel wahrschins eso gwehnt, „akzentuiert und deutlich zu reden, um auch die Schüler in der letzten Reihe zu erreichen“.

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Mir sin halt quasi in de zweite Reihe ghockt un hän so vil iber ihr Läbe erfahre. Dasses, dert wu si wohnt, e göete Metzger git un de bescht Beck vu de Stadt au e Filiale ganz in de Nechi het. Un dass de arm Nochber, s isch so e liäbe Mann gsi, friäh het miäße sterbe, des het si au verzellt. An was, dass er gstorbe isch, säll weiß ich jetz aber nimmi.

Do isch schins d Konversation grad bineme ander Päärli interessant wore, wu vor mir, also hinter minem Mann ghockt isch, wämmer vor als Richtung zum Hölletal aasiht, vu dem üs gsähne, wu in Fahrtrichtung hockt. Eigentlig hab ich dert au inhaltlich nit so ganz richtig ufbasst, vilmeh ufbasse kenne, wil diä beidi so gnäslet hän un ich mer denkt hab, isch des nit unagnehm, immer durch d Nase z schwätze? Z lüt sin si deswäge au gsi, wil mer sait jo, dass wenn s d Lit mit de Atemwäg hän, si deno au schlechter heere un deswäge lüter schwätze. Also des Nasalbäärli hets gschafft, sich vum Friburger Bahnhof bis kurz vor Hinterzarte ibers aktuelle Aldiproschpekt üs de Sunntigszittung z unterhalte. Ich hab am Morge feschtstelle miäße, dass es bi de Reiseangebote e ganzi Sitte nur mit Musicalreise gäh het, un ich hab mer denkt, üs was mer doch alles e Musical mache kann? Mit Musicals hab ich s jo nit so – löege im Beitrag, Nai, bittscheen keini Musicals , wännr wänn. Iber s Reiseangebot hän si aber nit gschwätzt. Esse un Trinke un Unterwesch sin d vorrangig Thema gsi.

Ich bin froh gsi, dass ab Hinterzarte keiner meh ebbis verzellt het un e relativi Röeh iigkehrt isch. Deno hesch wider de dumpfe Rhythmus üseme Ohrhörer besser gheert. Ich hab de Iidruck gha, dass es immer d glich Müsik gsi isch vu Friburg bis an de Titisee. S möeß wohl extra Müsik gäh fir Lit, wu nit so aaspruchsvoll sin un immer s glich heere wänn, Hauptsach, s isch lüt un de Beat stimmt.

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D Röeh im Schwarzwald isch herrlig gsi. Ich hab diä unufgret Schwarz-Wiß-Landschaft gnosse, umrahmt vu de Fellzottle vu de Kapütz.

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De Ruckwäg mit em Zug isch au nit besser gsi. . ., aber was willsch mache.

Do, noch e kleini Koschtprob üs nere Handyunterhaltung vun eme junge Mann: Erst waren wir Stadt, dann Shisha-Bar, dann China-Restaurant, dann Titisee. War voll witzig, See total mit Eis und so, Fabian hat mir Schnee in Jacke  . . . .

Do isch mer spontan e Spruch iigfalle, wu mi Vadder  immer gsait het: Wänn Bleedheit weh döe dät, miäßte manchi Lit de ganze Daag briäle.

Aber scheen ischs ännewäg gsi, im Schwarzwald un ich hab mich e weng innerlig vorbereite kenne uf s negscht Mol Probeschaffe.

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Adjee mitenand
saits Rénate

S isch au emol scheen gsi . . .

E weng schaffe goh – löege mer mol (2)

Villicht wird s wohr. Geschtern hab ich probegschafft. Aber jetz vu vorne.

S het tatsächlig emol e Stelleangebot fir e Büroarbet gäh un zwar bime Verein fir Flichtlingshilf. Un an Neijohr – wirklig am 1. Jänner – hab ich e E-Mail im Poschtfach gha, dass si mich gäärn kenne lehre wotte. Si häbe alli Händ voll z döe, bsunders  was d Verwaltung agoht. Do sin si ins Schwimme kumme. So kurzfrischtig wiä si mich iiglade hänn, miän si kurz vor em Versüffe gsi si. Also hän si ganz schnell ebber gsöecht, der sich nur ums Büro kimmeret, uf Minijobbasis, zwei Mol in de Wuch, eimol am Vormittag und eimol am Nochmittag.

Bim Vorstellungsgspräch hän si eweng rumdruckst, dass si jo nit gege elteri KollegInne* (Gendersternli!) hätte, im Ehreamt däts e Hüffe gäh un mer schätzt au d Lebenserfahrung, aber ob ich denn au mit Computer un so umgoh kennt. Die eind Sozialarbeiteri (insgesamt sins vier Lit gsi, wu mit mer gschwätzt hän, will mer will jo wisse, ob d Kanditatin* – villicht macht mer s Gendersternili au wuandersch hi? – ins Team basst) het, ums z verditliche mit de Finger uff ere imaginäre Taschtatur rumtippt. Ich hab bi mir denkt: Ich hab schu mit em Computer gschafft, do hesch dü noch Windle aagha. Gsait hab ich aber ebbis ganz anders, nämlig, dass ich manchmol uf em Mann sinem Computer Solitär spiele derf.

Einezwanzig, zweiezwanzig, so lang isch s gange, bis si verstande hän, dass ich si verepplt hab und hab mer denkt: Jetz hesch ders verschisse. Hätsch nit emol die dumms Mül halte un erscht emol s Hirni iischalte kenne.

Ja, hän diä denkt, dass ich diä letschte 20 Johr mit Hammer un Meißel uf Steitafle rumklopft hab oder uf ere mechanische Schriibmaschine, Marke Triumpf Adler?

Ich hab trotzdem zum Probeschaffe kumme derfe. Si hän mich gli ufgforderet, doch d E-Mails z checke, des het ene kei Röeh glo, ob ich do wirklig demit zräächt kumm. De erscht Gedanke, wu ich diä Taschtatur gsääne hab, isch gsi: Diä lang ich nit aa, im Lääbe nit lang ich diä aa! Diä het üsgsähne, wiä diä in de Hinterhofwerkstatt, wummer unser alte Karre immer hibringe. Soll ich jetzt s Hygienegel un Tempotaschetiächer üs de Handtasche hole un druf rum schlirge? Des hät erschtens bleed üsgsääne un zweitens häts wahrschiins nit vil gnutzt. S isch mer aber schnell e bassendi Üsred iigfalle, nämlig, dass ich mer liäber erscht emol e Iiberblick iber d Aktelage verschaffe wott, thematisch un so. Des hän si natirlig gfresse, wil mer möeß sich jo mit de Arbet identifiziere. Jetz meän si sich halt noch bis zum negschte Mol gedulde.

Des mit de Aktelage isch e greßeri Sach, s git bstimmt interessanti Sache z lääse, aber arg vil isch vu Hand gschriibe gsi un ich hab mer denkt, soll ich emol in d Rundi froge, wiä s denn so mit Computerschriibe isch? Des hab ich mer aber grad noch verdrucke kenne, obwohls mi schu gjuckt het.

Also am Dunnschtig Mittag goht s zum zweite Probeschaffe.

Adjee mitenand
sait s Rénate

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