Kurz furt ins Montafon – 1. Teil

Mir sin ganz spontan ins Montafon gfahre. Des isch eso kumme. Bekannti vu uns, d Wandervegel,  hän sich mol wider gmeldet un gfrogt, ob mir nit e baar Tag mit in de Schnee fahre wotte, si hebe noch zwei Better frei, wil dene ihri Kinder, wu au schu studiere, doch nit mitkumme hän welle oder kenne. Un so hämmer unser alte Golf mit allem, was mer im Keller so an Winterüsrüschtung gfunde hän, vollglade un sin zwei Tag speter noochkumme. Unseri Bekannti hän zwar gsait, dass fir s Esse und Trinke gsorgt isch, aber mir hän ännewäg noch e Kischte mit e baar Sache ipackt, wil s halt eweng Hungerlider sin un mir nit. Zwischem Parkplatz un de Jagdhitte isch e dreiviertel Stund Föeßmarsch glääge. Also hämmer unser ganze Klumbatsch mit em Schlitte de Berg nuf zooge. Obe simmer mit eme kiähle Bier empfange wore. Des isch göet gsi, bi dem Flüssigkeitsverluscht vum Ufstiig grad s Richtig. Mir häns uns deno im Kinderzimmer vu dere Maisäß bequäm gmacht, so göet s halt gange  isch. Also e Zimmer isch s eigentlig keins gsi, ender e Raum mit eme Doppelstockbett drin un Hooke an de Wand, wil fir e Schrank isch kei Platz meh gsi. Wer obe un wer unte schlooft isch gar kei Frog gsi, wil ich s jo so im Kriz hab un mi Mann nit. D Stube isch aber gmiätlig gsi, do simmer au viil ghockt un manchmol au uf em polschterte Bänkli glääge.

D Landschaft isch einzigartig scheen gsi un mir sin gli am erschte Obend esse gange in e bewirteti Hitte, grad e baar Meter vu unserer Maisäß entfernt.  Fir de Ruckwäg het mer kei Taschelampe brücht un au kei Handyliächt, wil de Mond gschiine het.

nachthimmel

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Rächtschaffe miäd un mit eme volle Büch sin mer in unser Kämmerli. Mit de Gschmeidigkeit vunere agschossene Raubkatz isch mi Mann ins obere Bett grobelt. In de Nacht hab ich jedes Mol denkt, dass e Lawine abgoht, wenn er sich umdrillt het.

Am negschte Tag isch e Wanderung zöenere Hitte mit ere scheene, lange Schlitteabfahrt uf em Programm gstande.  Diä scheen Abfahrt het mer sich aber erscht emol verdiäne miäße. S isch also wider Grenzerfahrung agsait gsi. Drei mol hinterenander imme Abstand vu ungfähr nere halbe Stund, isch s  Zil mit einehalb  Stunde üssgschribe gsi. Ich hab des nit luschtig gfunde, un hab bal glaubt, dass gli einer vu de versteckte Kamera üs em Wald ghopst kunnt. S isch keiner kumme un keiner het uns mitgnumme, mir sind aber irgenwänn obe aakumme. In dere Hitte hets nur eso gwimmelt vor kraftstrotzende Bergfexe mit wettergegerbte Gsichter, durchtrainierte, gstählte Bergfexkörper, Männli un Wibli,  sonige halt, wu mit de Arschbacke Nüss knacke kenne.

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E weng schaffe goh – soll i oder nit?(4)

Endlig hän si mer Bscheid gäh wäge de Arbet. S het sich e weng rüszegeret, wil dert viili krank gsi sin un si bal nimmi rum kumme sin. Zur Zit sin viili krank, säll isch wohr. Mi Mann het au de Räxer un isch deheim. Er lit aber leider nit im Bett, wu Kranki highäre, sondern im Wohnzimmer uf em Sofa un ärgeret sich ibers Fernsehprogramm. Des isch bigott nit scheen, s Fernsehprogramm nit un e kranke unzfridene Mann deheim au nit.

Jetz aber wider zum Schaffe. Si hän mer mitteilt, dass si sich freje däte, wänn ich bal zum Team ghäre dät. Ich hab sofort zöegsait un abotte, dass ich gli am negschte Tag kumme kennt. Mi Mann wird au ohni mich gsund, hoffentlig bal.

Un am letschte Dunschtig  isch also schu mi erschte offizielle Arbeitstag gsi un ich hab eweng ebbis zum Iistand mitbringe welle. Selbschtverständlig hab ich mich erkundigt, wiäviel Vegetarierer un Veganer dasses git un ob ebber mit e Gläsli Sekt trinke dät. Un natirlig hab ich au wäge Lebensmittelunverträglichkeite noochgfrogt. Ich will jo nit, dass einer wäge ne paar Erdnissli üs de Latsche kippt. Erstaunligerwis hets nur zwei Vegetarier gäh un kei einzige Veganer. Do bin ich aber froh gsi!

Ich hab mich fir Knabberzigs un klassischi Canapés entschide, mit Lachscreme, Schwarzwälder Schinkewirfili (sunscht het mer bim erschte Bisse immer gli diä ganz Schibe im Mund und mer möes de Rescht vum Brot trucke rabworgle), Obatzda un Eiersalat. Lütter so Sache, wu göet uf em Brot hebe.

Diä vier Flasche Sekt hän bi knapp zeh Lit grad so glangt. E paar Kolleginne hän sich zöe dem Aalaß sogar eweng rüsbutzt, so hets de Aaschiin gha. Oder si häns halt versöecht. Vier Fraue hän Reck iber de Hose aagha. Des het mer jetz schints. Also entweder hab ich Luscht dezöe, e Rock azzeäge, grad im Summer, des isch luftiger oder s isch mer noch ere Hose. Aber dass ich mich nit entscheide kann un deswäge beides iberenander aazäeg, des isch mer jetz no niä passiärt. Abgsähne dodevu siehts au bschisse üs un küm e Frau kann sich s vu de Figür her leischte. Des isch jetz mi Meinung. Andere schints z gfalle.

Aber s isch e scheene Aafang gsi. S isch alles g’esse wore. D Vegetarier hab ich aber nit üsmache kenne. S git jo au Flexitarier.

Am Schluss hän si mer noch s „Dü“ abotte. Des isch mer eigentlig wurscht, „Dü“ oder „Sie“, Hauptsach mer goht reschpektvoll mitenander um.

Nur mit minem Vorname hän si e kleins Problem gha. Ob si René zöe mir sage derfe. Si hän gheert, wiä ich mit eme Flichtling franzesisch gschwätzt hab. S het sich zimlig franzesisch agheert. Un deno hän si denkt, René dät doch au zöe mer passe. Ich hab gsait, dass des schu räächt isch, aber eigentlig hab ich gli an der Lade in Friburg denkt, wu schu sit ewige Zitte mit em Slogan „René, Mode für großartige Frauen“ wirbt. Also fir alli wu der Lade nit kenne: dert gits Walküregwänder, salopp üsdruckt. Egal, ich hab s gschluckt. Zweimol in de Wuch bin ich jetz halt d „René“ un nit s Rénate, de Accent eimol vorne und eimol hinte.

Un bi de negschte Glegeheit frog ich d Mama, wurum si mich nit Solveig, Dörte oder Frauke gnennt het.

Mer kann au diä ganz Schtory lääse: E weng schaffe goh – üs Langewil (1)E weng schaffe goh – löege mer mol (2)E weng schaffe goh – Entscheidungsphase (3)

Adjee mitenand
sait s Rénate

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