S goht grad wider so. Ikaufe, koche, esse, ufrüme, butze, Abfall rabbringe, zwischedurch Wesch wäsche, zämmelege . . . Un niä isch mr elai, fascht niä, nur im Bad oder uf em Klo oder wämmer e geniali Idee het . . .
Ah ja, s Maske naije hätt ich beinah vergesse, säll möeß halt au si, wämmer nit mit de Einheitsmaske rumlaufe will.
Au dismol kammer nur zöehorche oder zöelöege, kei gschribene Text. Äs sin halt eifach anderi Zitte.
Bi dem Beitrag gits au s erscht mol kei Text, nur s Filmli. S het mr leider nit zöem schminke glangt, d Hoor hab ich au nimmi föhne kenne hit morge, sunscht wär emend noch ebber ufgwacht un hät an d Baddire bumberet. Deswäge au d Morgemantel, wil an de Schrank bin ich au nit kumme.
Aber duscht un d Zähn butzt hab ich schu, säll möeß si. Mr sott sich jo nit go lo. Dass mr in de Jogging-Hose rumlauft un d Hoor immer lenger wäre, des langt schu.
D Recyclinghef hän jo zöe, aber mr wil halt änewäg ufrüme. Do blibe nur noch d Datei uf em Rechner ibrig, säller Abfalleimer kannsch ganz eifach leere, ohni dass dr iberlege möesch, wuhi mit dem ganze Gfräs. Aber mr stolperet au iber so manches, wu mr ins stüne kunnt. So hab ich e Artikel gfunde, wu ich vor grad emol drei Johr fir d elsässich Zittung „Land un Sproch“ gschribe hab. Wer hät dertemol denkt, dass s Elsiss so nooch dasses au isch, emol si wit ewäg si wird. Grad de letschte Satz het mr z denke gäh.
Elsass – Baden, gestern und heute
Es war am weißen oder schwarzen See, es herrschte wahrlich kein Picknickwetter. Das Bild vor meinen Augen: Ein Citroën Ami 8 mit aufgeklapptem Kofferraumdeckel, unter dem die Erwachsenen schutzsuchend ihr Vesper genossen, die Jugendlichen mussten es sich auf den umherliegenden Felsblöcken bequem machen. Hört sich nach einem tristen Erlebnis an. War es aber ganz und gar nicht. Ich war eine der Jugendlichen. Außer diesem bildlichen Arrangement habe ich noch eine andere Erinnerung, die sich in meinem Hirn festgebrannt hat: Der köstliche Geschmack von Baguette mit Münsterkäse. Eine einfache Mahlzeit, ein einfacher Ausflug zu den Nachbarn jenseits des Rheins. Ausflüge wie diese gehörten nicht zum Alltag, denn der Alltag war wie überall von Schule und Arbeit geprägt, jedoch nahm man sich häufig die Zeit, am Wochenende oder in den Ferien ins Elsass zu fahren. Bei diesen Besuchen wunderte man sich mitunter über die Architektur, die gewagte Farbgebung beim Häuseranstrich, die Essgewohnheiten (Froschschenkel und Schnecken!). Aber der Austausch fand statt und wir waren froh, unsere mühsam erlernten Französischkenntnisse nicht anwenden zu müssen, verstand man sich doch unter Alemannen.
Dies alles hat sich verändert. Das Leben ist vielfältiger geworden, die Event-Kultur ist allgegenwärtig. Welchen Jugendlichen kann man noch mit einem einfachen Ausflug ins Elsass locken ohne adrenalinausschüttende Aktivitäten in Aussicht zu stellen? Wieso nach Straßburg fahren, kann man mit Billig-Airlines nahezu jede europäische Metropole in Kürze erreichen?
Wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken? Durch Vorleben.
Zum Beispiel einfach an einem Samstagmorgen den Nachwuchs ins Auto packen und anstatt beim heimischen Discounter Unmengen Unnützes einzukaufen, auf den Markt nach Mulhouse gehen. Dort gibt es alles, was man braucht und die Jugend staunt, dass man nach einer halben Stunde Autofahrt sich auf einem anderen Kontinent wähnt. Auch das gehört zum Elsass.
Aber die Beziehung Elsass – Baden sollte nicht nur auf das Kulinarische heruntergebrochen werden. Vielmehr sollten beide Seiten den Kontakt suchen, um Gemeinsamkeiten festzustellen und über Unterschiede zu reden. Austausch ist inspirativ, öffnet die Sichtweite und bringt neue Ideen hervor.
Zurzeit wird in Baden-Württemberg diskutiert, den Fremdsprachenunterricht, also englisch und französisch in der Grundschule zugunsten der Förderung der Schreib-und Rechenkompetenz der Grundschüler, teilweise zu streichen. Ein Raunen ging durch die südwestliche Nation.
Aber seien wir ehrlich? Die Anzahl der Vokabeln, die in zwei Jahren Grundschule vermittelt wird, entspricht der weniger Wochen Fremdsprachenunterricht in der weiterführenden Schule. Meine Vision: Einen jährlicher Klassenausflug zu den nahegelegenen Nachbarn, in den Schulalltag hineinschnuppern und dann gemeinsam mit der Partnerklasse eine landestypische Institution, beispielsweise eine Käserei besuchen. (Ich höre schon die Stimmen aus der Elternschaft im Südwesten, die Bedenken zur Laktose(un)verträglichkeit ihrer Kinder äußern, ganz zu schweigen von nicht vorhersehbaren Gefahren, die von Listerien ausgehen könnten.)
Und warum muss das Ziel der Studienfahrt in der Oberstufe immer möglichst weit weg und exotisch sein? Wieso nicht nach Straßburg fahren? Ein Konzert in der Laiterie, ein Besuch im Bain Municipal, Flammekueche à ladiscretion und die Romantik der Petit France erleben, könnten gleichermaßen Programmpunkte einer gelungenen Studienfahrt sein.
Innehalten, reflektieren, Urteile überdenken und aufeinander zugehen, letztendlich sich einfach ab und zu besuchen, wie alte Freunde. So kann die Beziehung Elsass-Baden lebendig gehalten werden.
S isch jo jetz Faschtezit, kei Fleisch, nix Siäßes un kei Tropfe Alkohol. So stohts gschribe. Ah ja, un räuche soll mr au nit.
Aber mr derf mittlerwil sini Faschtezit indiduell gstalte, also nach de eige Bedürfnisse un sälli wäre gfaschtet. Ganz „in“ isch Internetfaschte, Smartphonefaschte, Fernsehfaschte, Chatfaschte. Alles halt rund um s zäppe, daddle un so.
Also ich bin jo e ganz schwache Mensch. Des mit de Siäßigkeite dät ich noch hikriäge, s Fleisch kammer au gstohle blibe, un mit em Alkohol, do miäßt mr halt emol löege. Am meischte aber treffe däts mich, wenn ich läschtere faschte miäßt. Kei Dag dät ich durchhalte, ich kann d Gosche eifach nit halte, ums Rumlöege rutscht mr ebbis rüß. Mini eind inner Stimm sait „jetz gib doch mol e Röeh“ un diä ander sait „Aber wenns doch eso isch, möeß es doch ebber au sage, herrschaft nomol!“ Un schu ischs gschähne, de Giftpfil schiäßt durch d Luft. Manchmol b’halt ich mini Giftpfil au im Kopf. So hab ich mr nejlig denkt, wu e Frau mit sonere Läderlimintaleggin iber d Stroß gsträtzelt isch „Schwarzwurscht, des siht üs wiä e Schwarzwurscht, so eini mit Fettstickli drin, wils diä Delle vu de Oragehüt abgmolt het. Irgendwiä hab ich deno wider an d Faschtezit denkt, villicht wäge de Schwarzwurscht, zruck zöe de Fasnet un dass ich d Fasnet immer no nit verlide kann, aber villicht wir ich jo uf mini alte Däg noch Burgermeischteri in irgendeme Kaff un deno miäßt ich jo uf jeder Fall Fasnet mache – was dät ich do alege? Hejo, de ultimative Geischtesblitz het mich troffe.
Ich gang als Schlachtplatte. Ich bstell mr so zwei Läderimitatleggins, eini in schwarz un eini in hellbrün, schnid si in de Mitti üsenander un naij diä verschidene Farbe wider zöe einere Hose zämme. Blöet un Läberwurscht. Ich hätt uf diä Art gli zwei vun dänene Hose, des isch praktisch, eini zöem wechsle, wil dr in däne Plaschtikschlich bstimmt schwitzisch wiä ab. Fir obe rum döets Zottelbullover in kotzgriän als Sürkrüt un e Schärpe fir de Speck, wu ich sälwer amole miäßt. Do miäßt ich halt eweng iäbe, bis ich diä richtig Maserung vu durchwachsenem Büchspeck hikriäg. Villicht kennt ich au e Stick Stoff mit eme Bild vuneme Stick Speck bedrucke lo, so ebbis isch hitzedag kei Problem meh. Nur fir de Herdepfelbrei fallt mr nit i – au egal, ich nenns eifach Schlachtplatte „Low-carb-Variante“, isch sowiäso gsinder, wämmer bi Schlachtplatte iberhaupt des Wort gsund in Verbindung bringe derf.
Ajoo un Adjee
saits Rénate
Faschte isch nit jedermanns Sache, au manchi Fraue häns nit eso demit, s Rénate schu gar nit.
Eigentlig gits jetz e Schteitment vum Rénate zöe de neje Maßnahme vu de Stadt in Sache Abfallsünder, eigentlig . . .
Immer wenn ich „Aus gegebenem Anlass“ heer, möeß ich an diä alt Firma denke, wu ich gschafft hab vor der Rente. All Ritt hets do e nejs Rundschriebe gäh, Aus gegebenem Anlass. . . S bescht Rundschriebe isch des mit de H-Milch gsi, hebe Ejch fescht. Fir sonigi Aglägeheite brüchts halt schu stüdierti Betriebswirt. Nur ganz schnell, deno gohts wider mit em Abfall un em Dreck umenand. Des mit de H-Milch isch eso gsi. S het jo e Teekuchi gäh, wu hauptsächlig Kaffee gmacht wore isch, aber s heißt halt Teekuchi. Un e Zit lang isch de Verbrüch vun de H-Milch in d Hechi gschnellt un keiner het gwißt wurum. Also eigentlig nit keiner, ich habs schu gwißt, oder mir denkt wurum, s isch nämlig sälli Zit gsi, wu d Latte Macciato grad in Modi kumme isch, aber ich bin jo kei stüdierte Betriebswirt, deswäge het mr au nit uf mich gheert. Also isch mr devu üsgange, dass ebber als emol e Bejtili Milch mitnimmt. Wer süfft freiwillig H-Milch, 1,5-prozentigie au no?
Also isch s besagte Rundschriebe mit em gegebene Alass an alli verschickt wore. Dass es jetz kei H-Milch meh git, wägem hoche Verbrüch, zwei bis drei Liter meh in de Wuch wiä diä letzschte zwelf Johr. Des sin ufs Johr grechnet so um diä fimpfezechzig bis gar zibzi Euro im Johr un des bineme Unternämme mit eme Umsatz vu, jo sage mr mol imme siebestellige Eurobereich, do möeß mr schu Acht gäh. Un bi däm Rundschriebe isch noch so e Diagramm debi gsi, fir d Mitarbeiter, wu besser Bilder verstehn. Deno hets ab sofort alternativ diä glaine Portionskaffeesahne igfiärt wore. Jetz kunnts aber. Diä het mer sich am Fritig Mittag, zwische halber eins un eins im Sekretariat abhole kenne. Drei Stick pro Achtstundedaag. Fir meh hesch dich göet mit eme Teetrinker stelle miäße. Fir diä, wus am Fritig verschlofe hän, hets noch am Mändig Morge zwische achti un halber Nini e Chance gäh. Mr kann sich vorstelle, wiä des d Sekretäri gfrait het.
Un dass des Schriebe sich nit kleinlig aheert, hän de CFO, de Chief Financial Officer und de CEO, de Chief Executive Officer – mir hän em als de Terminator gsait- des Ganze mit de ditsche Teekuchiverordnung Wescht begründet. In Oscht gits schins e anderi. Dert, also in de Teekuchiverordnung Wescht stoht angeblig drin, dass mr üs hygienische Gründ in mittelständische Unternämme mit externem Gschäftsbsöech nur Portionskaffeesahne abiäte derf un d Kaffeemaschin (Voll-und Halbautomate) regelmäßig warte loh soll un s letztscht Wartungsprotoll im Besprechungsraum zöer Isicht fir de Gschäfstsbsoäch üslege möeß, möglischt laminiert, dass mr d Flecke wegbutze kann wäge de Hygiene.
Ja, ja, so e CFO un e CEO hän schu wichtigi Funktione.
„Ich gang go Iikaufe“ het mi Mann geschtern gsait. „Bringsch Milch mit, s langt glaub ich nimmi fir de Kaffee morne Morge.“ hab ich em gsait. „Basst“ un schu isch er furt gsi. Wu er zruck kumme isch het er alles elai in de Kiählschrank g’rüümt. Hoppla, was isch mit em bassieärt? Meischtens lit s Zigs nur hi un meint, dass ich des mache sott, wil ich jo mi bstimmti Ordnung hab un er nit falsch mache will.
Hit emorge söech ich nooch de Milch. Gfunde hab ich e Gugele Wurscht un eini mit Käs. So ungfähr drei Pfund War, aber kei Milch.
„Hesch dü kei Milch g’holt?“ hab ich en gfrogt. „Nai, wurum, s isch doch noch do.“ het er gmeint. „Ebe nit, nur noch e Bitzlili un säll isch glaub ich süür wore, wil irgende Dildapp d Milch dusse stoh loh het bi dere Schwiäli un der Dildapp bin nit ich gsi.“
Wänn ich ebbis nit liide kann, deno ischs schwarze Kaffee. „Gohsch dü jetz go Milch hole?“ hab ich do so frejndlig wiäs noch gange isch, gfrogt.
„Ich bin doch nit de Gango“ ischs zruck kumme. „Ich hab au nit gsait Gang go Milch hole, sondern hab dich gfrogt, ob dü jetz go Milch hole go wottsch, wil ders geschtern vergesse hesch. Des isch d Höfligkeitsform, im Hochditsche sait mer do: Würdest du bitte Milch einkaufen gehen? Konjunktiv zwei oder Futur zwei, wenn dr verstohsch, was ich mein. Gang go Milch hole isch de Imperativ, also d Befehlsform, hesch des kapiärt? D Befehlsform wird glich bildet wiä s eifach Präsens, also d Gegewartsform, diä normal, ohni Häckmeck, also nit verwechsle mit Konjunktiv eins. Wenn dü jetz zöem Beispil saisch: Er heb mords einer im Käner gha, wil dü nit weisch, ob des wirklig eso gsi isch, isch des e Möglichkeitsform, aber so häts si kenne nooch drei große Biär un viär Virtili.“
„Gang mer doch ewäg mit dinere megliche Präfektivform!“ het er deno gmeint. Des hab ich eso nit stoh loh kenne: „Präfektiv gits nit, s git Imperativ oder Präteritum un des isch d Vergangeheit, also des was wirklig rum isch, baschta. Dü bisch geschtern ikaufe gange un hesch d Milch vergesse. Dü miäscht jetz sage: Liebling, ich vergaß gestern Milch einzukaufen. Aber das mache ich jetzt geschwind.“ Des het natirlig nit gsait, gar nit het er gsait, nur e mords Schlurbe zooge un isch devu dackelt. Zruck kumme isch er mit Fitmilch! Des derf doch nit wohr si. Weller Daifel het en denn do gritte? Mir hän immer Vollmilch, immer, immer, immer, no niä hämmer des wiß gfärbt Wasser gsoffe. Er heb halt e schlechts Gwisse gha wäge de vile Wurscht un dem hüffe Käs, wu er kauft het, do het er Kalorie spare well, aber doch nit an de Milch im Kaffee! S isch mer nit anders ibrig blibe, wiä sälwer losgoh un Milch kaufe. Ich hab mich fir extrafetti mit 3,8 %-prozentigig entschide.
Eigentlig hab ich jo e Gschicht zöe Pfingschte verzelle welle, aber s isch mer nit iigfalle, deswäge jetz des.
Shopping
Queen, des isch e Fernsehsendung, kenne ner diä? In welem Sender, dass si
kunnt, säl weiß ich nit, im Fernseh halt. Ich hab d Shopping Queen schu zwei
mol quasi alöege miäße, wil si bi eberem gloffe isch, wu ich bsöecht hab. So
ganz alles hab ich zwar nit kapiärt, ich will aber änewäg devu verzelle.
Des isch
also eso. Diä, wu Shopping-Queen were will, rennt mit ere Assischtente-Tussi (wahrschins
e Freundin) durch e Innestadt vu Kleidergschäft zöe Kleidergschäft un möeß sich
inere bstimmte Zit fir e bstimmti Summe e nej Outfit zöelege un ufbretschtele,
also nej ikleide un style loh, un am Schluß wirds immer kääb mit de Zit un si
renne deno uf Steckilischöeh natirlig (diä sin jo au so praktisch fir e
Stadtbummel) zöem Frisär ni. Dert wartet schu e ganz Team, dass si de Queen d
Hoor scheen mache derfe – zöem Wäsche langts als nimmi – un dass si nere s Gsicht amoole derfe.
Also wenn
ich d Shopping-Queen wäre wott, dät ich des eso mache, do wär ich schnell demit
fertig.
Ich dät z Friburg in d Konviktstrooß goh – d Konviktstroß isch e wirklig scheeni kleini Stroß mit e Hüffe Läde, wu mer scheeni Sache kaufe kann, wu mer meischtens nit brücht. Un s git e baar nobli Boutique mit Frauekleider. Also ich dät in so eini ni goh (ich sage ene als Rechtsanwaltsgattinebekleidungsfachgschäfter) un z allererscht frooge, ob si au ebbis in minere Greßi, also vierzig ufwärts hän. Deno däte si hochnäsig meine, dass des nit eifach wäre dät, im Lade hän si so ebbis nit, si kennte aber mol im Lager löege, was si fir mich döe kennte. Wenn ich deno zeh Minüte bled im Lade rumgstande bin, däte si mit zwei erdfarbige oder steigraue Kleidungssticker uf mich zöe kumme un bedüre, dass es leider nit meh in minere Greeßi gäh dät. S Oberteil üs Cashmere un d Hose in Cool Wool. Uf mi Iwand, dass Wulle mich bisse dät, wir ich ufklärt, dass richtigi Cashmerewulle gar nit bisse kennt, Coolwool schu drei mol nit un ich bisher wahrschins nur minderwertig Glumbs agha hab. Derartig frejndlig ufklärt gang ich artig in d Kabine un probier a. D Hose spannt am Fidle un bißt an de Bei un de Bullover bißt iberall. Ich nimm beides un denk mer: Des kannsch göet uf Ebay vertickere. De Shopping-Etat isch jetz schu fascht ufbrücht. Also fir d Schöeh langts nur noch in de Deichmann. Dert kauf ich mir Sneaker mit Glitzer un denk mer: Diä stellscht im Kartong vor d Diire mit em Schildli dra: Ungetragen, Fehlkauf, Kassenbon leider verloren, gerne mitnehmen. Viel Freude mit den schicken Teilen.
Deno noch d Krönung fir d zöekinfitg Queen. Frisär un Make-up. Wil de Etat jo schu fascht erschöpft isch, gohts zöem Hairkiller, wäsche, Spitze schniide un sälwer föhne. Säll isch sowieso besser, sälwer föhne. Ich hab als schu emol denkt, si wenn mi Skalp, so hän si ammer rumzerrt un hinterher hab ich üsgsähne wiä e Pfingschtochs.
Zöem Schluss noch d Königsdisziplin. S Make-Up. Do wir ich sage, dass ich gege alles allergisch bin un nit vetrage kann un üserdem de natirlige Typ bin, dodezöe langt eweng e Puder un e dezente Lippestift un beides hab ich zöefällig im Handdäschli.
He, ich will doch nit, dass do eini ins Tepfli langt, wu si schu fir anderi Kundinni mit ihre Kappeschilderfingernegel drin rum dalgt het, un dodemit mir im Gsicht rumschlirgt. S tschüderet mich grad, wänn ich nur dra denk, was sich do alles eso unter de kinschtlige Kappeschilder asammlet. Un wenn der hinterher in de Spiägel löegscht, denksch s isch eini üsem Wachsfigürekabinett vu de Madame Tussot, wu dich alöegt.
Also wänn ich mers richtig iberleg, nai ich will kei Shopping-Queen wäre, im Läbe nit.
Work-Life-Balance, nur was machsch, wänn der nimmi schaffsch, nur noch s pralle Rentnerläbe hesch, der möesch e Balance finde zwische dämm was der möesch un des isch nimmi vil un dämm, was der willsch. Un do kunnt de eind oder ander eweng ins schlingere.
S isch im Herbscht gsi, im wunderbare Herbscht, wu mer disjohr gha hän. Ei Dag scheener wiä de ander, aber am End vu de Wuch het solle Schluss si demit.
Deswäge sott mer noch emol in Hechi goh, in de Schwarzwald, sich noch emol an däne scheene Farbe satt sähne un eweng umenader dappe.
Also hab ich amme scheene Zischdig Nomittag der Herbscht d Wandervegel gfrogt (Bekannti vu uns, wu au siter eme Wili in Rente sin), ob si nit Luscht hätte, spontan am negschte Dag, also am Mittwuch, eweng nuff z fahre, ohni mi Mann, wil der het jo miäße schaffe.
Des giäng gar nit, wil si am Mittwuch immer Wesch wäsche. Ob mer des denn nit uf de Dunschtig verlege kennt? hab ich gmeint. Nai. Des goht nit. Un deno hab ich erfahre derfe, wurum des nit goht.
Si wäsche all vierzeh Dag am Mittwuch d Wesch. Des gheert zöe neme ganz üsklügelte Syschtem. Sitter d Burschd d dreckig Wesch nimmi heimbringe, kriäge si d sibe-Kilo-Maschin nimmi so schnell voll. Un dass si in de Rente nit in de Schludrian ni groote, hän si s Läbe dodenoch strukturiert, was halt im Läbe eso astoht, dodezö gheert Iikaufe, zöem Dokter goh, butze Wesch wäsche un zwar alli vierzeh Dag in de ungrade Kalenderwuch. Beidi hän jetz sechzeh Unterhose. Si sin uf wißi Unterhose umgstige, ebbe, dass si d Maschin vollkriäge, also vierzeh plus zwei fir de Notfall, also wenn emol ebbis denäbe goht oder d Wesch nit trucke wäre will. So e Notfall hän si nämlig schu emol gha, dass es uf diä schu fascht trucke Wesch drufgrägnet het, wil si furtgange sin. Jetzt gehn si am Wäschdag nimmi furt. Diä erscht Maschin wird am halber achti am Morge ob döe. Si stehn jeder Morge am halber achti uf, Tagestruktur isch wichtig, au als Rentner. Diä wiß Wesch goht deno dreidreiviertel Stund, nit dreimol e dreiviertel Stund, sondern drei Stunde un fimfevierzig Minüte, Ökowaschgang mit extralangem Iiweiche in de Dreckbriähji. Diä Maschin isch deno am viertelzwelfi fertig un isch bis am zwelfi ufghängt. Des goht nämlig e Wili bis der alles ufghängt hesch. Mit achtezwanzig Unterhose kriägsch nämlig noch kei Maschin voll, deswäge sin si au sockemäßig uf wiß umgstige. Ich hab als schu emol denkt, „Des siht bigott bschisse üs, diä wiße Socke zöe de sempfgäle Dreiviertelwanderhose.“ Ich hab mich nit träut z froge, wurum si jetz immer wißi Socke ahän, ich hab halt vermöetet, dass sie Föeßpilz hän un d Socke koche miän. Abernai, Schwesternsöcken fir si un Arztsocken fir de Mann.Des ich wider emol e typischi Rolleverteilung. Aber dodrum gohts jetz nit. Vu de Socke hän si aber nur e Puffer vu einem Päärli, wil bi de Fiäß jo nit denäbe goh kann un s diä Socke im ginschtige Dreierpack gäh het un deno hebs am Black Friday au no zwanzig Prozent Rabatt gäh. Superschnäppchen white socks on black Friday kennt mer sage. Jetz simmer aber bim Ufhänge. Si miän jetz also achtezwanzig, im schlimmschte Fall drißig Unterhose ufhänge. Dodezöe kumme sechsefuffzig Medizinersocke. Des isch bigott e Hüffe Gschäft, deswäge mache si des zämme. De Mann schittelt d Wesch üs un d Frau hängt si uf. Punkt zwelfi gits Mittagesse. Jetz möeß mer sich diä Kataschtroph emol vorstelle. Im schlimmschte Fall drißig Unterhose, jedi mit zwei Klämmerli ufghängt, sechsefuffzig Socke dezöe, alles wider abhänge, nomol schleudere un wider ufhänge un des nooch em Mittagesse, wu si si sich doch immer eweng nalilege, natirlig erscht wenn d Kuchi tiptop in Ordnung brocht wore isch.
Ich hab d Problematik erkenne kenne un vollschtes Verständnis zeigt un gsait, dass ich ene zöem negschte Geburtstag, jedem zwei Unterhose schenke dät, fir de Extremfall, wißi natirlig.
Des brücht ich nit, si hän nämlig noch e baar farbigi Unterhose vu frejer ufghebt, fir bsunderi Aläß un Glägeheite un so ei-zweiditig d Augebraue glupft. Nai, nit au des noch, keini erotischi Wandervegelgschichte.
Ich möeß jetz ganz gschwind wu na, sunscht gits e Malheur ischs me in minere Verzwiflung nüsplatzd. Do hän si vollschtes Verständnis gha.
Ums Rumlöege sin zeh Johr rum, zwanzig oder au drißig.
E Bekannter het uns verzellt, dass er de Lappe wäg kriägt het. E dummi Gschicht un jetz möeß en d Frau umenander kutschiäre. Des isch dem Fall wirklig säudumm, wil er Handwerker isch. Ich hab deno eweng agäh welle un gsait, dass ich in däne fascht drißig Johr, wu ich de Fiärerschin hab, de Lappe no kei einzigs mol hab miäße abgäh. Deno hab ich eweng iberlejt. E düs Zit, des stimmt doch gar nit. Ich hab mer wirklig nit z schulde kumme loh, aber äs sin halt nit fascht drißig Johr, sondern bal vierzig Johr, wu ich Fiärerschin hab. Isch des Rechenschwächi oder Verdrängung?
Diä junge Lit wisse jo gar nimmi, wiäso des Lappe heißt, diä kenne nur diä Kärtli. Ich b‘halt miner grau lädrig, speckig Lappe. Ich wißt au gar nit in weller Abfall ich en werfe sott. S isch kei Bapier, kei Verbundstoff un kopmposchtierbar isch au nit, sunscht wär er in däre lange Zit schu verrottet.
Mit dem Lappe lig jo au ich voll im Trend, het mer hitzedag doch bal alles im Retro, Vintage oder Shabby look. Ich hab sogar eweng e Graddel, dass ich en noch hab.