Narri, Narro, Ajoo!

Kolumne „Lueginsland“ in der Badischen Zeitung vom Samstag, 13.02.2021,
geschrieben und gesprochen von B. Ruf

S negscht Johr wider

Diä arme Narre, was miän diä lide, de große Verzicht schu vor de Faschtezit!

Debi gits doch so scheeni Brauchtümer in de Fasnetszit: Kravatte abschnide, Geldbittel wäsche un um de Hemdglunkerumzug ischs halt au schu schad. Grad het er wider so e Art Renaissance erfahre. Mr het in de letschte Johre immer meh ErzieherI*_/nne mit KinderschiälerI*_/nne am schmutzige Dunschdig umender dappe sähne. D Kinder hän aber nit sälwer Krach gmacht, obwohl si des jo zimlig göet kenne, nai, si hän jetz e Leiterwägili mit eme Ghettoblaschter debi un üs dem kunnt Pischtegaudi-Müsik rüs. So ändere sich d Sitte, nit immer zöem Göete.

Un au diä andere Umzig am Sundig un am Mändig were vili vermisse. Was isch des fir e Frejd, stundelang in de Kelti z stoh, sich de Arsch abzfriäre un billigi Gützili an de Kopf bohlt kriäge. Un s Konfetti kajt einem bis Oschtere üs de Tschobe.

So e beeses Ripp, diä Frau Ruf, were jetz d Lit denke, diä will uns d Fasnet verleide.

Ich hab miner Text absichtlig iberspitzt formuliert. S isch nit alles schlecht an de Fasnet. D Lit hän sich schu immer gärn verkleidet. Un frejer hän au diä glaine Gmeinde s ganz Johr iber Peinlichkeite gsammelt un diä deno uf de Elferratssitzung luschtig un au geischtreich ufbereitet. Do fählts hitztedag eweng dra, am Esprit, kennt mr jetz hochgstoche sage.

Villicht s negscht Johr, Zit zöem iberlege hämmer deno jo meh wiä gnöeg gha.

Ajoo