D Burschd deheim – de Kerli

Au wenn i jetz in Rente bin, fraij i mi immer noch uffs Wucheend.

Am Fridig gang i gäärn uff de Münschtermerkt. Am Samschdig kannsch nit higoh. Wenn de Bech hesch, grootsch in a Strudel vu beigefarbig aazoogene Tourischde, wu bled vor der herdappe un immer mol widder plezlig vor eme Gmeässtand sto bliibe. We wänn mer Herdepfel als Souvenir mitbringe dät! Aber des nur eso.

Wu i vollbepackt heimkumme bin, hab i denkt: „So, jetz erschd üspacke un deno eweng naalige bevor dr in allere Röeh e scheens gsunds Obendesse machsch.“ Aber wu i im Iigang diä higworfene Schöeh in Greßi 44 vu minem Sohn gsähne hab, isch mer gli klar gsi, dass des nix wird.

Im Wohnzimmer isch er deno uffm Sofa glääge, Smartphone, Notebook, fimf Fernbedienunge, zwei Kopfherer und e faschd leergfressene Müeslihafe um sich rum liige. Erscht het er mi nit ghärt, will r de dritte Kopfheerer uff gha het.

So arg hets en au nit interessirt, dass i do bin. Mich aber häts schu interessiert, wurum er do isch. Nit dass es mi nit freijt, wenn d Kinder heimkumme, aber aaröefe hät r jo mol kenne. De Grund hab i deno speter doch noch erfahre: Sini Parkoursgruppe – Parkours isch a Sportart, wu si de glatte Wänd nuff gehn un vu Hüs zu Hüs hopse – trifft sich binnere „Location“, wu d negscht Wuch abgrisse wäre soll. Ä wiäschte Bürokomplex üs de sibziger Johr. S isch wirklig nit schad drum, nur wägm Parcours halt schu. Wägedem hän si sich emol gschwind ibers Internet verabredet, zum Abschiedsträning sozöesage.

Diä glatte Wänd nuff go hät i au kenne, wu i s Wohnzimmer gsähne hab. Mi Sohn schaffts innerhalb vu kirzerschter Zit e wohnlichs Zimmer in e Saustall z verwandle. Des kennschtsch deno als Drehort firs Unterschichtefernseh nemme, wenns ums Messisymdrom goht. Eigentlig sott mer in sonere Situation erschd emol richtig durchschnüüfe. Sell isch aber gar nit so eifach, wänns noch Wesch michtelet, wu mit zwenig Wäschbulver gwäscht wore isch oder villicht au ganz ohni. Mit minem diplomatische Muetterinschtinkt un ere gwisse Autorität hab i de Kerli ins Bad gschaicht un in der Zwischezitt üüsgliftet und sini Kleider in d Weschmaschin gsteckt mit ere Extraportion Weichspeäler „aprilfrisch“.

Zum Obendesse isch er nit blibe, wu er ghärt het, wasses git. Zviel Gmeäs, kei Fleisch, dodefir Fisch. Au göet. Am negschte Morge hämmer als Widergöedmachung e paar Speckeier in d Pfanne ghaue. No het r gstärkt wider zruck in d WG kenne un sich sinem Studium widme.

Was r so stüdiert – des isch e eiges Kapitel. E andermol villicht meh vu miine Burschd.

„Adjee mitenand“
sait s Rénate

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S Rénate isch in Rente

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Der erschd Tag in Rente. Wu afange? Z döe gits gnöe: Der Keller sott mer uffrüme, mer kunnt küm meh ni. Un wämmer drinne isch un ebbis rüshole will, kait einem ebbis uff der Kopf. Aber zum Keller uffrüme hab i jetz gar kei Luscht.

D Kuchi ghärt au mol wider gstriche. Des möes i aber ersch no mit minem Mann abkläre, will mer uns do no nit so einig sin wäge der Farb – also los i des au ersch mol blibe.

D Gsundheit isch jo des högschde Gut wu mer het un des sott pflägt wäre. Also endlig emol regelmäßig Sport mache. Jetz hab i au kei Üsred meh wäge Zitmangel. Zit hab i zum Fresse. Also, was gits denn in de Nechi fir Agebote? Do find i mit Hilf vu Google Zumba, Bauch-Beine-Po, Crunch, Fit-Boxen un no me so Ziigs. Sait mer nit und macht mi au nit aa. Frejer hets Gymnaschtik gä un in der Schöel Zirkeltraining. Also google ich noch „Zirkeltraining Freiburg“. Tatsächlig, des gits noch, un gar nit so wit äwäg, fimf Stroßebahnhaltestelle. S isch innere ganz normale Turnhalle bim e ganz normale Sportverein.

Fir alli, wo in de Schöel kei Zirkeltraining gha hän, e kurzi Erklärung. Also do möeß mer sich an verschidene Statione immer ei Minüte ziemlig astrenge, zum Beispil uff e Bock nuffhopse oder Ligestütze mache. Un deno derf mer widder ei Minüte üsröeihe. Heert sich gar nit so schlimm aa, hets aber in sich.
Also am Zischdig ischs deno sowit gsi, s isch zöemm Probetraining gange. Aber as legsch aa? Jogginghose hab ich gnöeg. Ich jogg zwar nit, aber si sin halt so schen bequäm fir deheimrum. T-Shört nimmi e alts vu minem Mann, so e grau melierts, schu eweng lumbigs Baumwollhemm, was iber d Problemzone in de Mitti rabrhängt. S Training deno isch eigentlig wiä frejer: erschd im Kreis rum renne, Seitgallop, mit der Ärm schlenkere bis mer warm isch. Denno der Zirkel uffbaue und Zit stoppe. D Minüte an der Statione kumme einem schu eweng lenger vor wie d Paus dezwische. Des mit’m lumbige T-Schört isch au kei so göedi Idee gsi. S bäppt iberall un d Schwitzflecke unterm Arm sind faschd mit der Schwitzflecke uffm Büch und uffm Buckl zämmegwachse.D Stund isch rumgange, i habs grad so iberlebt.

Gege Wucheend isch der Muskelkater wider weniger wore un i hab au schu wider kenne freihändig d Stäge nuff un nabb laufe. Firs negschd mol kauf i mir bim Kaffeeröschder e Funktions-T-Schört un nimms eifach e Nummere greßer, dass ich nit üssih wie e neonfarbigi Wurschd.

„Adjee mitenand“
sait s Rénate